Während Gerda Gabriels Gedanken zurückschweifen, hört ihr
Telefon nicht auf zu klingeln. Kaum ist ein Gespräch beendet, wartet schon
der nächste Anrufer. "So ist das ständig", lacht die vielgefragte Frau. Da
könne es sogar schon mal passieren, daß das Essen anbrennt. Vor lauter
Telefonieren, gesteht sie lächelnd. Die angebrannte Mahlzeit wird einfach
weggelacht. Oder was anderes gekocht. Kochen ist sowieso eine große
Leidenschaft der Gerda Gabriel. "Für meinen Sohn Martin mache ich jeden
Tag mittags Essen", erzählt sie. Und dann wird richtig reingehauen. Auch
die Mutter hält sich nicht zurück: "Ich esse leidenschaftlich gern,
Schnitzel mit Spargel, Braten uns Soßen, Fisch und so weiter". Man sieht
es ihr nicht an. Aber zum Dickwerden bleibt sowieso keine Zeit. |
Denn es gibt nicht nur Gerda Gabriel im Dirnd'l, die
einfach gute Laune und jede Menge Gefühle rüberbringt, sondern manchmal
ist sie eine ganz andere. Dann heißt sie Susi Sause und macht mit ihrem
jungen Publikum mächtig viel Spaß. |
Missen möchte sie keine der Figuren. Sie ist beide. und
fühlt sich so oder so richtig wohl. "Für mich muß das Ziel klar sein. Das
können auch, wie bei mir,, zwei Ziele gleichzeitig sein. Und dann versuche
ich Wege zu finden, um zum Ziel zu gelangen", erklärt sie. Sich
auszuruhen, liegt ihr weniger. "Ich warte nicht auf Hilfe anderer, ich muß
kreativ sein und selber meinen Kopf rauchen lassen", sagt die Ruhelose. |
Es sei nicht leicht, immer wieder alles auszubalancieren
und das innere Gleichgewicht wiederzufinden. Aber vielleicht muß Gerda
Gabriel auch immer in Bewegung sein. Dann sprießen die Ideen. Die quirlige
Künstlerin macht auf ihr Gegenüber den Eindruck, daß sie gerade das
pulsierende Leben braucht, um in ihrem Beruf gut sein zu können. |
Und wenn doch mal ein wenig Zeit übrig bleibt? Dann
gehört die natürlich Sohn Martin. Die beiden radeln gern umher oder lassen
einfach am Seerosenteich die Seele baumeln. Oder tanken Luft und Ruhe in
ihrem hübschen Garten, der auf die beiden so ganz anders als die enge
Neubauwohnung wirkt. Das kann auch mal mitten in der Nacht sein. Ihr Sohn
ist ihr sowieso das allerwichtigste auf der Welt. Das merkt man, wie sie
über den elfjährigen spricht. Und er? Hat er ein bißchen was vom
musikalischen Talent der Mama geerbt? |
Das wird sich herausstellen. Auf jeden fall übt er
fleißig Klavierspiel. Doch nun wird es Zeit, für den Junior das
Mittagessen zu kochen... |
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